Leibniz' Wirken im Oberharzer Silberbergbau
Verfasst: Di 5. Jun 2007, 08:49
Prof. Dr.-Ing. Dr. h. c. mult. Friedrich-Wilhelm Wellmer (Hannover): "Leibniz' Wirken im Oberharzer Silberbergbau". Donnerstag, den 7. Juni 2007, 19.00 Uhr. Vortragssaal der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek - Niedersächsische Landesbibliothek, Hannover, Waterloostr. 8. Eintritt frei.
Zum Vortrag:
Der Vortrag gliedert sich in drei Blöcke:
Im ersten Block werden die geologischen und technischen Grundlagen des Oberharzer Silberbergbaus im ausgehenden 17. Jahrhundert erläutert. Der Oberharz war eines der vier großen Silberbergbaugebiete Europas neben Tirol, dem ungarisch/slowakischen Erzgebirge und dem sächsisch/böhmischen Erzgebirge. Da Silber das Münzmetall schlechthin war mit einer für Silber fünfmal günstigeren Gold/Silber-Relation als heute, war Silberbergbau der wichtigste Bergbauzweig überhaupt und Technologietreiber. Die Harzer Gruben hatten mit zulaufendem Wasser zu kämpfen. Daher war das "Zu-Sumpf-halten" der Gruben eine wichtige Voraussetzung für den Silberbergbau. Dies geschah mit Pumpen, die von Wasserrädern angetrieben wurden. Wasser war die Energie des Harzer Silberbergbaus schlechthin. Zu Leibniz' Zeiten war das Potential der Wassernutzung für den Oberharzer Bergbau fast ausgenutzt. Ein Paradigmenwechsel war notwendig. Hier setzte Leibniz an, indem er die Edelenergie Wasser, die hervorragend gesteuert werden konnte, mit der unstetigen, daher weniger edlen Energie Wind kombinieren wollte. Sein Plan war, das Wasser, das bereits Wasserräder angetrieben hatte und abgearbeitet war, mit Hilfe von Windmühlen über Sparteiche zu rezyklieren.
Im zweiten Block wird der politische und organisatorische Rahmen erläutert, der Leibniz' Wirken im Oberharz bestimmte.
Im dritten Block wird auf Leibniz' Wirken im Oberharz eingegangen. Man kann dieses Wirken in drei Phasen unterteilen: 1678-1685/86 Wasserwirtschaft s.o., 1685/86 und 1692-95 Entwicklung von drei Verbesserungen zur Schachtförderung, 1712-1715 Entwicklung eines Instrumentes zur barometrischen Höhenmessung. Abschließend wird der Frage nachgegangen, warum Leibniz im Oberharz gescheitert ist.
In Verbindung mit dem Vortrag bietet die Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Gesellschaft eine Exkursion in den Harz unter Leitung Herrn Professor Wellmers an: "Das Oberharzer Wasserregal, das Energiesystem des historischen Silberbergbaus und Leibniz' Versuche, das System zu optimieren". Samstag, den 30. Juni 2007 (ganztägig). Die Teilnehmer fahren mit einem bereit gestellten Bus um 8 Uhr am ZOB (Zentraler Omnibus Bahnhof) Hannover ab und treffen gegen 18 Uhr dort wieder ein, die Fahrtkosten betragen 10,- EUR. Anmeldungen können über die Geschäftsstelle der Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Gesellschaft, ggf. auch direkt am Vortragsabend erfolgen
Zum Vortrag:
Der Vortrag gliedert sich in drei Blöcke:
Im ersten Block werden die geologischen und technischen Grundlagen des Oberharzer Silberbergbaus im ausgehenden 17. Jahrhundert erläutert. Der Oberharz war eines der vier großen Silberbergbaugebiete Europas neben Tirol, dem ungarisch/slowakischen Erzgebirge und dem sächsisch/böhmischen Erzgebirge. Da Silber das Münzmetall schlechthin war mit einer für Silber fünfmal günstigeren Gold/Silber-Relation als heute, war Silberbergbau der wichtigste Bergbauzweig überhaupt und Technologietreiber. Die Harzer Gruben hatten mit zulaufendem Wasser zu kämpfen. Daher war das "Zu-Sumpf-halten" der Gruben eine wichtige Voraussetzung für den Silberbergbau. Dies geschah mit Pumpen, die von Wasserrädern angetrieben wurden. Wasser war die Energie des Harzer Silberbergbaus schlechthin. Zu Leibniz' Zeiten war das Potential der Wassernutzung für den Oberharzer Bergbau fast ausgenutzt. Ein Paradigmenwechsel war notwendig. Hier setzte Leibniz an, indem er die Edelenergie Wasser, die hervorragend gesteuert werden konnte, mit der unstetigen, daher weniger edlen Energie Wind kombinieren wollte. Sein Plan war, das Wasser, das bereits Wasserräder angetrieben hatte und abgearbeitet war, mit Hilfe von Windmühlen über Sparteiche zu rezyklieren.
Im zweiten Block wird der politische und organisatorische Rahmen erläutert, der Leibniz' Wirken im Oberharz bestimmte.
Im dritten Block wird auf Leibniz' Wirken im Oberharz eingegangen. Man kann dieses Wirken in drei Phasen unterteilen: 1678-1685/86 Wasserwirtschaft s.o., 1685/86 und 1692-95 Entwicklung von drei Verbesserungen zur Schachtförderung, 1712-1715 Entwicklung eines Instrumentes zur barometrischen Höhenmessung. Abschließend wird der Frage nachgegangen, warum Leibniz im Oberharz gescheitert ist.
In Verbindung mit dem Vortrag bietet die Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Gesellschaft eine Exkursion in den Harz unter Leitung Herrn Professor Wellmers an: "Das Oberharzer Wasserregal, das Energiesystem des historischen Silberbergbaus und Leibniz' Versuche, das System zu optimieren". Samstag, den 30. Juni 2007 (ganztägig). Die Teilnehmer fahren mit einem bereit gestellten Bus um 8 Uhr am ZOB (Zentraler Omnibus Bahnhof) Hannover ab und treffen gegen 18 Uhr dort wieder ein, die Fahrtkosten betragen 10,- EUR. Anmeldungen können über die Geschäftsstelle der Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Gesellschaft, ggf. auch direkt am Vortragsabend erfolgen